Münster - Am Anfang war die Mühle

Letzte Änderung 6. Juni 2018
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Der Gemeindename Münsters steht in einer Reihe großer Orte und Kirchen, die auf das Lateinische „monasterium“ - für Kloster – zurückgehen. Der sprachlichen Wurzel fehlt freilich bei unserem Münster bislang die bauliche oder schriftliche Entsprechung. Keine Spur von einem Kloster. Es bleibt auch unerwähnt in der Schenkung eine „Aba“, einer Äbtissin zugunsten der Reichsabtei Lorsch im Jahre 786. An der Gersprenz („ad Gasprenze“) soll ihr Konvent oder Besitz gelegen haben.

Lange schweigen dann die Quellen, bis sich im 13. Jahrhundert die frühesten Hinweise auf das Bestehen von Münster finden. So 1208 in einem Lehnsverzeichnis der Herren von Eppstein. Weil sich der Ortsname daraus nur indirekt ableiten lässt, gilt 1254 als „Geburtsjahr“ der Gemeinde.

Unter dem Datum 25. März 1254 wird Münster erstmals namentlich in einer Urkunde genannt. Ein gewöhnlicher Rechtsakt gab den Anlass zu ihrer Ausfertigung: Grundherr Graf Ulrich II. von Münzenberg verlieh die hiesige Mühle an seinen Vogt Rudolf Groschlag in Dieburg. Konkret ging es um die Kistelberg-, spätere Deutschordensmühle. Mit den Besitzern änderte sich noch häufig ihr Name, zuletzt hieß sie Langsmühle. Es ist eine schöne Fügung, dass hier, an einer der frühesten Stätten Münsters, das „Museum an der Gersprenz“ einziehen konnte.



wird fortgesetzt
Aus der Transkription der Urkunde von 1254:

Wir Ulrich von Myntzenberg begerin daz kuntlich werde, allen luten mit desim geynw[er]tigin briefe, daz wir unsir Mülen gelegin ze Münstere bie Dieppurg mit wezeln hube und mit dem daz da gehort zu der vorgenantin mühle geluhen habin, Rudolf, unsirm vogte zu Dieppurg, Imechen, siner elichen wirtin und ..irn erbin zu erblichem rechte eweclich, friliche und gerälich[en] ze besitzzen, also, daz sie … uns .. und .. unsirn erbin alle iar da van zu Zynse geldin sollen funf schillinge gebir liecht[er] phenninge. Die namen der gezuge, die da geginw[er]tig warin, daz sind (?) Herr Friedrich von Margpurg ….
Auszüge aus der Dauer- Ausstellung im Gersprenz- Museum

mit freundlicher Genehmigung des Heimat- und Geschichtsvereins Münster